Samstag, 13. Mai 2017

Wegen technischer Störungen vorübergehend geschlossen

Hach Freunde, eigentlich wollte ich hier heute abend das Erlebte bis km 424 schilder. Doch leider versagt dabei mal wieder ein nicht ganz unwesentlicher Teil meiner Ausrüstung... Ich sehe dich an, Galaxy TabPro S!
Das Ding fährt einfach nicht mehr hoch. Aber da ich mich wegen dieses anderen kleinen Defekts ja eh schon auf dem Weg nach Wien befinde, werde ich bei der Gelegenheit auch gleich mal dem hiesigen Samsung Service Center nen Besuch abstatten... wie praktisch... Aber Hey! Besser hier als in Turkmenistan :-)
Wenn alles gut geht, hört ihr wieder in einer Woche von mir. Seht es mir nach, mit dem Handy ist das hier alles leider recht umständlich.

Montag, 8. Mai 2017

km 307 - steiniger als gedacht

Freitag - 5.5.

Eigentlich hatte ich ja beschlossen noch eine Nacht in der Biker Pension zu bleiben um mir mehr von Guben anzuschauen. Leider hat mir da das jährliche Treffen der Gubener Heimatfreunde nen Strich
durch die Rechnung gemacht. Die hatten nämlich schon alle Betten reserviert... in ganz Guben. Doch aus irgendeinem Grund verschmähten sie die polnische Seite der Stadt. Hier gab es noch das Hotel Club Onyx...

Ok, das "Club" in dem Namen ist dichterische Freiheit, angesichts der Architektur und des Namens fand ich es aber ganz passend.
Mit dem guten Gewissen einen Schlafplatz in der Nähe gefunden zu haben, konnte ich also Guben noch ein wenig erkunden.

Viel morbider Charme

Ach gibt es die noch?!
Man sieht, dass die Stadt schon mal deutlich bessere Zeiten erlebt hat.
Bouns Fakten: Guben hatte schon zwei Jahre vor Berlin das Stadtrecht und war mal Deutschlands größter Hut Produzent (als jeder noch einen Hut getragen hat).

Und dann ist Guben auch noch bekannt dafür:
Gunther von Hagen hat hier sein Hauptquartier...

und stellt unter besonderer Beachtung der Menschenwürde seine Plastinate und sein Merchandis aus (ja, das Skelett ist echt)
Streckenweise ist das auch schon sehr beeindruckend







es wurden aber auch eindeutig Grenzen überschritten!


hier hat jemand was beim Chinesen bestellt

man beachte die Lunch Box der Mitarbeiterin vorne rechts


Am Nachmittag bin ich dann für touristische zwecke in Polen eingefallen.

Und verbrachte eine wunderbare Nacht im ziemlich biederen Hotel Onyx.


Samstag 6.5.

Der Tag begann perfekt, Sonnenschein, der Wind aus der richtigen Richtung, ruhige Seitenstraßen die sich genüsslich durch eine wunderschöne Natur schlängelten.
und selbst wenn die Straßen schlechter wurden...

wusstest du, die EU kann mit ihren Fördergeldern nicht weit sein
Die zweite Hälfte verlief dann leider nicht mehr so gut. Das Navi führte mich auf eine viel befahrene Bundesstraße und dann kam auf einmal das dazu...



Obwohl die Gegend selbst relativ spärlich besiedelt ist, kam ich zufällig genau an dem einen Fahrradladen vorbei den es in der Region gibt. Der Besitzer der eigentlich grade dabei war seinen Laden abzuschließen (der Laden hatte eigentlich schon seit zwei Stunden geschlossen), holte sein ganzes Werkzeugarsenal auf den Bürgersteig und begann ohne viel Worte den Fehler zu suchen. Trotz diverser Versuche, aber leider ergebnislos.


Es zeigte sich wieder einmal, dass dieses unkaputtbare Luxus Spezial Rad nicht von einer normalen Werkstatt repariert werden kann (ich kann hören was ihr denkt, und ihr habt immer noch recht).
Ich versuchte den Mann noch großzügig zu entlohnen, dass blieb aber ebenso ergebnislos...
Respekt Polen... Respekt!

Von da aus war es Gottseidank nicht mehr weit zum Hotel, doch dann...
leider alles ausgebucht
Ich hatte morgens nicht reserviert, da es bis dahin 90 km waren und ich mir nicht sicher war, ob ich das überhaut schaffen würde. Also radelte ich weiter, auf der Suche nach einem hübschen Plätzchen um mein Zelt aufzuschlagen... und wurde dann nach 101 km am Rande eines Naturschutzreservates fündig...







Sonntag - 7.5.

Eine wunderbare Nacht im Zelt! Es waren zwar nur 7°c aber der Schlafsack hat gehalten und ich fand auch ein probates Mittel gegen vermeintliche Wolfsrudel und eingebildete Dorfnazis:

Danke Inken

Leider begann es morgens, pünktlich zum Zelt abbau wieder zu regen, so dass der Start in den Tag nicht ganz so leicht viel. Weiter ging es mitten durch das erwähnte Naturschutzreservat zum nächsten Tagesziel.

Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt... Ich schiebe trotzdem

Kilometerweit nur nasser Sand und ich. Dank des lautstarken Defekts am Fahrrad wissen auch schon sämtliche Wildtiere aus 10 km Entfernung, dass ich komme.

Zivilisation!... oder so

Was dem Alpinisten die Berghütte, ist dem Radfahrer die Bushaltestelle

Selbst bei Nieselregen noch wunderschön

Das Riesen Gebirge beginnt sich langsam bemerkbar zu machen. Quälende Aufstiege werden mit herrlichen Abfahrten belohnt die leider viel zu schnell wieder vorbei sind. Der Rekord für das eine liegt bei 6 km/h, der Andere bei 45 km/h.
Nach ziemlich zähen 56 km dann endlich das ersehnte Shangrila mit dem unaussprechlichem Namen Palac Krotoszyce:




Leider so sagte man mir, habe das Restaurant wegen einer Hochzeit geschlossen, ich könne also nur den Zimmerservice in Anspruch nehmen. "Was für eine geile Idee" dachte ich mir...

Überbacken Schweinemedaillons - 34zt (8€) & Tempura Chicken Salat 26zt (6,15€)

Der Zimmerservice schaute nur etwas komisch, da ich meine Unterkunft zeitweise erst mal als Trockenraum benötigte
Nach dem Abendbrot, nutze ich die Zeit um der VSF Fahrradmanufaktur einen Brief zu schreiben, in dem ich auf meine missliche Situation aufmerksam machte...

Montag - 8.5.

Um 10:30 klingelte mein Telefon und ein sehr netter Herr von der Fahrradmanufaktur fragte mich, wo er das neue Fahrrad hinschicken solle.
Respekt VSF... Respekt!
Da ich hier vor Ort nicht die Möglichkeiten habe, ein neues Rad ordentlich einzurichten, verblieben wir so, dass ich es auf meinem Weg in Wien bei einem Fachhändler abholen würde, der dann auch gleich noch die Umrüstung durchführt.
Da es eh noch anderthalb Wochen dauern wird, bis das neue Rad dort eintrift, passt mir das auch ganz gut in den Kram. Ich hoffe nur, dass das alte Rad so lange noch durchhält.

Der Rest meines Tages sah dann ungefähr so aus:


Da mir das so gut gefallen hat und ich bis Wien noch nen bisschen Zeit hab, bleib ich hier gleich mal drei Nächte. Ich schätze mal von hier aus gehts wieder Bergauf... in vielerlei Hinsicht.

Freitag, 5. Mai 2017

km 145 - Und was soll das eigentlich werden?

Eine gute Frage Markus!
Darüber haben wir hier ja noch gar nicht gesprochen...
Ich hab meinen Job gekündigt, die Wohnung aufgegeben und mein Zeug verkauft um hiermit auf Weltreise zu gehen:

Nein, nicht mit meinem Vater (rechts im Bild), mit dem Fahrrad (ehr links im Bild)

Theoretisch hab ich jetzt 3 Jahre zeit (solange hält die Krankenversicherung für Jugendliche) um die Welt mit dem Fahrrad zu erkunden. Praktisch wird die Dauer aber ehr von meiner Motivation und/ oder meinem Budget abhängig sein... Mal sehen was mir zuerst ausgeht :-)

Der ungefähre Plan sieht so aus:



Start war der 1. Mai. Nun soll es über Polen, Tschechien, die Slowakei nach Ungarn gehen. In Ungarn gibt es erst mal ein Pause zum Gleitschirm fliegen und um im benachbarten Österreich an einer Hüttentour teilzunehmen.
Dann weiter über Rumänien, Bulgarien, der Nord Türkei bis in den Iran.
Mit jedem weiteren Kilometer wird die Planung aber immer unbestimmter... was für mich ein ganz wichtiger Aspekt der Reise ist. Ich möchte möglichst frei reisen und und mich nicht auf Routen und Zeiten versteifen. Letztlich war das auch der Grund warum ich meine Wohnung nicht untervermietet habe und bei meinem Arbeitgeber kein Sabbatjahr beantragt habe... Aber damit sind wir auch schon fast  bei dem "Warum". Das heb ich mir mal noch für einen später Beitrag auf...

Und sonst so?!

Ich hab es in zwei Touren bis nach Guben an die Polnische Grenze geschafft und dann wieder nach Berlin und dann wieder nach Guben... doch der Reihe nach:
Part 1 endete nach einem sehr regenreichem Tag im beschaulichen Müllrose...

Wasserweg?

Kommt mit ordentlichen Böhen genau aus der Richtung in die ich will... Perfekt!

MÜLLrose... What?!

Wo ich dann wegen akuter Ver-, aber besonders auch Durch-weichligung, gegen das Zelten und für eine Pension entschieden habe.

Der nächste Tag begann dann vom Wetter her schon deutlich angenehmer...

Weg

Grenzweg

Der Leser dieses Blogs sollte sich besser an Bilder von Wegen gewöhnen

Bäume in Weg Farbe

das letzte bisschen Weg
Ende der Tour war eine ganz ausgezeichnete Biker (wie Fahrrad) Pension. Praktischer weise hatte diese auch gleich eine angeschlossene Werkstatt die ich auch dringend nötig hatte...
Wie sich herausstellte hatte sich auf meiner kurzen Reise bereits das vordere Kettenblatt gelockert, was dazu führte, dass sich mein unkaputtbares Highend Luxus Rad wie ein 20 Jahre altes Mifa Fahrrad anhörte.

Da man nun so ein unkaputtbares Highend Luxus Rad nicht mit normalen Werkzeug reparieren kann, bin ich dann heute in den Regio gestiegen und habe mit dem Fahrrad die Highend Luxus Werkstatt in Berlin aufgesucht (ich weiß ganz genau was ihr jetzt Denkt! und ihr habt recht :-))

Weg of shame

Pinion Lockring-Tool(Art.-Nr. P9510) - Highend Luxus Werkzeug das es nur in hochentwickelten Bundesländern gibt

Der Trip nach Berlin hat meinen ganzen Tag ausgefüllt, nun bin ich aber wieder zurück in Guben.
Morgen gehts dann endlich mit dem jetzt erst recht unkaputtbares Highend Luxus Rad nach Polen.
Drückt die Daumen!

Update: Im laufe der Nacht viel mir auf, dass ich nun zwar schon zwei Nächte in Guben war, aber eigentlich noch nichts von Guben gesehen habe. Also hänge ich hier noch mal ne Nacht ran und seh mich ganz in ruhe um. Wenn ich von einem genug hab, ist es Zeit... Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.

Montag, 1. Mai 2017

km 17 - einfach mal Danke sagen

Erfahrene Weltenbummler sagen, es gäbe zwei Arten von Reisenden, jene die vor etwas davon laufen und die, die etwas suchen (unnötig zu sagen, welche Kategorie die erfolgreicheren Weltreisenden vorzuweisen hat).
Es gab Tage an denen ich mir nicht ganz sicher war, zu welcher Kategorie ich gehöre. Nach den letzten Tagen mit euch allen stellt sich mir diese Frage aber nicht mehr. Wer solche Freunde hat, kann unmöglich vor etwas davon laufen. Dafür einfach nur DANKE...







Alleine für diese Einsicht hat sich er ganze Quatsch ja schon mal gelohnt...
Danke auch an alle bei denen ich mich nicht noch mal persönlich verabschieden konnte oder die aufgrund meiner akuten Überforderung vielleicht nicht die gebührende Aufmerksamkeit bekommen haben.
Ihr wisst ja, ohne euch wäre ich heute nicht da wo ich bin... arbeitslos und obdachlos :-)

Und sonst so?! Ach ja, meine Tour hat begonnen!
Gestern am 30.4. ging es los.
Noch mal ein tränenreicher Abschied vor dem Fernsehturm mit Freunden und Familie.
Die letzten Tage waren recht aufreibend für mich. Umzug, Arbeit, Vorbereitungen und viele Abschiede haben einiges an Kraft gekostet. Daher führte mich meine erste Etappe auch erst mal ins Hotel Mama. Hier hab ich mich nun für zwei Nächte einquartiert um ein wenig runter zu kommen bevor es dann morgen richtig los geht.


Noch eine eine Anmerkung:
Ein guter Freund von mir sagte, ich solle diesen Blog in erster Linie für mich schreiben und dann erst für alle Anderen. Ich glaube er hat recht.
Daher kann es passieren, dass ihr, wie jetzt, manchmal nicht immer gleich etwas von mir hört. Ich meld mich dann wieder, wenn ich was zu melden hab. Versprochen...